Meine Fehleranalyse: Zu viele Trades durchgeführt

Haeufige Trades

Fehler sind nicht immer vermeidbar. Am Ende eines jeden Jahres lasse ich mein Anlegerverhalten des vergangenen Jahres Revue passieren und trage die Dinge zusammen, die nicht so gut gelaufen sind. Ich analysiere meine Fehler und versuche Maßnahmen daraus abzuleiten, wie ich es im folgenden Jahr besser machen könnte. Mir ist es sehr wichtig, die Fehleranalyse auch in den Jahren durchzuführen, in denen ich gute oder sehr gute Ergebnisse erzielen konnte. Nur so kann ich mich immer weiter verbessern. Meine wichtigsten 4 Fehler, die mich beim Handel mit Aktien das meiste Lehrgeld gekostet haben, habe ich in einer Artikelserie für euch aufbereitet.

 

Beim letzten Mal habe ich euch erklärt, dass ich gerade zu Beginn den Fehler gemacht habe, keine sorgfältige Analyse der Unternehmen durchzuführen. Heute geht es nun darum, dass ich zu viele unnötige Käufe und Verkäufe getätigt habe.

 

2. Zu viele Trades durchgeführt

Ein Anleger ist entweder pessimistisch, euphorisch oder neutral gestimmt. Die Preise an den Aktienmärkten sind entweder günstig, fair oder überteuert. Ganz gleich jedoch, in welcher Phase sich Anleger und Markt jeweils befinden, werden euch Aktien jeden Tag und zu jeder Zeit angeboten. Die beste Zeit, um welche zu kaufen ist, wenn die Anleger pessimistisch und die Märkte gleichzeitig günstig sind. In allen anderen Phasen kann man durchaus die Finger von Aktien lassen und der ständigen Konfrontation mit vermeintlichen Kaufgelegenheiten widerstehen.

Hier ist es wie beim Konsum. Die Werbung suggeriert uns, dass ich ein bestimmtes Produkt unbedingt benötige. Bei Aktien werden uns auch tagtäglich Analysen, Prognosen und Werbung für Finanzprodukte um die Ohren gehauen. Ich muss nicht ständig auf der Suche nach der nächsten Investition sein. Es ist völlig in Ordnung NICHT zu handeln und sich nur auf bestimmte Phasen zu konzentrieren.

Börsenmakler und Bankberater werden euch jedoch im Zweifel immer zum Handeln raten. Denn ob ihr Gewinn oder Verlust machst, ist für ihre Provision völlig irrelevant, Für sie ist wichtig, dass ihr aktiv seid. Trotzdem kann es genau das Richtige für euch sein, einfach nur nichts zu tun.

 

Lasst euch nicht beeinflussen! 

Macht nicht den Fehler, ständig euer Depot umzuschichten. Nur weil der Bankberater anruft und euch anbietet, einen Fondstausch durchzuführen, bedeutet das nicht, dass ihr eine bessere Rendite einfahren würdet. Es bedeutet zunächst mal nur, dass die Bank daran verdient, wenn ihr dieser Empfehlung folgt. Aktivität kostet immer Geld. Passivität ist zunächst kostenlos.

Ich habe früher oft den Fehler gemacht, mich von kurzfristigen Ereignissen, Nachrichten oder Analysen zu sehr verunsichern zu lassen. Das hat dazu geführt, dass ich eine Aktie verkauft habe, von der ich am vorherigen Tag noch hundertprozentig überzeugt war. Und das nur, weil ich irgendwo etwas darüber gelesen habe, was meine Meinung beeinflusst hat.

An den grundsätzlichen Fakten hatte sich überhaupt gar nichts geändert. Irgendwo hatte einfach nur irgendwer geglaubt, dass etwas bestimmtes passieren könnte. Mehr war nicht passiert. Weder kannte ich denjenigen, noch konnte ich Kompetenz und Glaubwürdigkeit einschätzen. Aber das reichte schon, um mich zu verunsichern bzw. zum Handeln zu bewegen.

Mein nächster Fehler bestand dann darin, anschließend die Entwicklung der Aktie weiter zu verfolgen. Natürlich entwickelte sich die Aktie weiter wie ursprünglich gedacht und erhofft. Das führte manchmal zu einem wilden Hin und Her in meinem Depot, weil ich aus Angst die Rallye zu verpassen, erneut eingestiegen bin.

Man sollte wissen, dass die Medien ihre Überschriften extremer formulieren, als der Inhalt des eigentlichen Artikels es letztendlich hergibt. Denn im Zuge der heutigen Informationsflut haben nur Extrempositionen eine Chance überhaupt noch wahrgenommen zu werden. Und selbst hier stoßen negative News einfach auf höheres Interesse als positive Nachrichten. Anleger gestehen einer Prognose eine höhere Wahrscheinlichkeit das sie eintritt zu, wenn sie einfach, verständliche und bunt aufbereitet ist. Mir hilft es bei meiner kritischen Haltung hinsichtlich der Börsen-News die Überschriften schon beim Lesen des Artikels wieder vergessen zu haben und mich nur auf den Inhalt zu konzentrieren.

 

Nicht der spontane Handel, sondern rationales Denken entscheidet über den Erfolg

„Hätte, hätte Fahrradkette“ hat beim Aktienhandel nichts zu suchen. Niemand hat die Fähigkeit in die Zukunft zu schauen und einen perfekten Zeitpunkt für Ein- und Ausstieg zu treffen. Nicht ich. Nicht ihr. Kein anderer Privatanleger. Und auch kein Profi. Langfristig erfolgreich ist man, wenn der Vermögensaufbau auf einer fundierten Analyse des Unternehmens und dem Bewusstsein über die eigenen Kenntnisse und  Fähigkeiten beruht. Er sollte nicht auf der Kunst der Wahrsagerei beruhen.

Die Belastung durch Gebühren und Spreads kann erhebliche Auswirkungen haben und mit der Zeit richtig ins Geld gehen. Je häufiger man kauft oder verkauft, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit einen Verlust zu erzielen.

Der dritte Teil der Artikelserie erscheint am Montag, den 11.12.2017. Wenn euch die Serie bislang gefallen hat und ihr die anderen Beiträge nicht verpassen möchtet, könnt ihr einfach hier meine Facebook-Fanpage abonnieren. Die Fortsetzungen der Serie werden euch dann automatisch im dortigen Newsfeed angezeigt.

Wie aktiv seid ihr beim Aktienhandel? Auf wieviele Trades kommt ihr pro Jahr? Habt ihr es euch kurz nach einem Trade schon einmal wieder anders überlegt? Wie immer, freue ich mich auf euren Kommentar!

Bild: © panthermedia /tashatuvango

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Wichtiger Hinweis zu § 85 WpHG – Haftungsausschluss

Die hier vorgestellten und besprochenen Geldanlagen befinden sich teilweise in meinen privaten Depots oder auf der Beobachtungsliste. Alle Beiträge dienen lediglich der Information oder der Unterhaltung. Sie stellen ausdrücklich keinerlei Empfehlung oder Kaufaufforderung dar. Ich leiste keine rechtsgeschäftliche Anlageberatung und kann diese auch nicht ersetzen. Dies gilt für sämtliche Kommunikationswege. Bei den hier erläuterten Anlageentscheidungen handelt es sich um meine subjektive Meinung. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Geldanlagen immer mit Risiken behaftet sind, die bis zum Totalverlust führen können. Eine Haftung für eure Anlagenentscheidungen kann ich nicht übernehmen. Ihr handelt eigenverantwortlich und auf eigene Gefahr. Vor einer Anlageentscheidung empfehle ich euch die Inanspruchnahme einer professionellen Beratung.

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