Meine Fehleranalyse: Investieren statt spekulieren

Investieren statt spekulieren

An jedem Jahresende lasse ich mein Anlegerverhalten des vergangenen Jahres Revue passieren und trage die Dinge zusammen, die nicht so gut gelaufen sind. Ich analysiere meine Fehler und versuche Maßnahmen daraus abzuleiten, wie ich es im folgenden Jahr besser machen könnte. Mir ist es sehr wichtig, die Fehleranalyse auch in den Jahren durchzuführen, in denen ich gute oder sehr gute Ergebnisse erzielen konnte. Nur so kann ich mich immer weiter verbessern. Meine wichtigsten 4 Fehler, die mich beim Handel mit Aktien das meiste Lehrgeld gekostet haben, habe ich in einer Artikelserie für euch aufbereitet.

Im letzten Beitrag habe ich euch berichtet, dass ich früher viel zu viele Käufe und Verkäufe durchgeführt habe. Heute geht es darum, dass ich nicht mehr spekulieren, sondern nur noch investieren möchte.

 

3. Investieren statt spekulieren!

Ein Spekulant agiert kurzfristig und versucht die Preisunterschiede an den Märkten für sich zu nutzen. Er beobachtet den Aktienkurs, Analysen und Trends. Er möchte die größtmögliche Rendite in einem möglichst kurzen Zeitraum erzielen und geht damit ein erhöhtes Risiko ein.

Ein Investor agiert hingegen langfristig. Er analysiert das Unternehmen für das er sich interessiert und beobachtet erst bei positiver Analyse den Aktienkurs. Er beschäftigt sich mit den Kennzahlen, dem Management und versucht so die Profitabilität des Unternehmens besser einzuschätzen. Wenn er sorgfältig gearbeitet hat, geht er ein geringeres Risiko ein. Kein Geld zu verlieren ist ihm sehr wichtig.

Mit den Aktien von 3D Systems nach Aufkommen der 3D-Druck-Branche, von Nintendo nach der Einführung von Pokemon Go oder Facebook beim Börsendebüt habe ich selbst den einen oder anderen Versuch gestartet, schnell ein bisschen Geld zu machen. Manchmal konnte ich einen Gewinn erzielen und manchmal bin ich mit Verlust ausgestiegen. Gewinn und Verlust halten sich hier ungefähr die Waage.

Ich habe dann irgendwann entschieden, dass das nichts für mich ist, weil ich diese Wertpapiere zu häufig beobachten muss und mich immer wieder in die Gefahr begebe, mein eigenes Nervenkostüm auf die Probe zu stellen. An der Börse gibt es sehr viele psychologische Fallstricke. Diesen Fallen gehe ich aus dem Weg, indem ich langfristiger investiere und persönlichen Druck vermeide. Diese Vorgehensweise ist zwar deutlich langweiliger, aber für mich erfolgversprechender. Aufwand und Ertrag standen beim Spekulieren für mich in keinem zufriedenstellenden Verhältnis. Es kostet mich einfach zuviel Zeit. Weitere Gründe, warum ich nicht mehr spekuliere, findest du in meinem Artikel über Daytrading.

Grundlage meiner Überlegung ist die Tatsache, dass Entwicklungen in der globalen Wirtschaft sich über viel längere Zeiträume erstrecken. Wenn ich meine zeitliche Perspektive erweitere, kann ich meine Emotionen eher ausblenden und rationalere Entscheidungen treffen. Dazu beeinflussen unvorhergesehene Ereignisse meine Performance in deutlich geringerem Maße.

Wenn ich als langfristiger Investor ein Unternehmen analysiere und mich schließlich für einen Einstieg entschieden habe, vergehen bis zum tatsächlichen Kauf der Anteile oft noch viele Monate. Ich warte geduldig so lange, bis die Bedingungen stimmen und ich mit dem Preis zufrieden bin.

Auch wenn ich mich als langfristigen Investor bezeichne und mich vom Spekulieren fernhalten möchte, halte ich es nicht für falsch, wenn jemand spekulativer unterwegs ist.  Wichtig ist nur, dass man sich zu jeder Zeit darüber bewusst ist, ob man gerade spekuliert oder investiert.

Der Abschluss der Artikelserie erscheint bereits am kommenden Donnerstag,den 14.12.2017, da ihr nicht bis nach der Blogpause auf den letzten Beitrag warten sollt. Wenn euch die Serie bis hierher gefallen hat und ihr den letzten Beitrag nicht verpassen möchtet, könnt ihr einfach hier meine Facebook-Fanpage abonnieren. Die Fortsetzung der Serie und natürlich auch alle zukünftigen Artikel werden euch dann automatisch im Newsfeed angezeigt.

Zählt ihr euch zu den Spekulanten oder zu den Investoren? Welche Gründe haben euch zu dieser Entscheidung bewogen? Macht ihr vielleicht sogar beides? Ich freue mich auf euren Kommentar!

Bild: © panthermedia /tashatuvango

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Wichtiger Hinweis zu § 85 WpHG – Haftungsausschluss

Die hier vorgestellten und besprochenen Geldanlagen befinden sich teilweise in meinen privaten Depots oder auf der Beobachtungsliste. Alle Beiträge dienen lediglich der Information oder der Unterhaltung. Sie stellen ausdrücklich keinerlei Empfehlung oder Kaufaufforderung dar. Ich leiste keine rechtsgeschäftliche Anlageberatung und kann diese auch nicht ersetzen. Dies gilt für sämtliche Kommunikationswege. Bei den hier erläuterten Anlageentscheidungen handelt es sich um meine subjektive Meinung. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Geldanlagen immer mit Risiken behaftet sind, die bis zum Totalverlust führen können. Eine Haftung für eure Anlagenentscheidungen kann ich nicht übernehmen. Ihr handelt eigenverantwortlich und auf eigene Gefahr. Vor einer Anlageentscheidung empfehle ich euch die Inanspruchnahme einer professionellen Beratung.

2 Comments

  1. Sebastian

    Seit etwa zwei Jahren reserviere ich jeden Monat einen kleinen Betrag (zweistelligen) als „Spielgeld“. Dieses wird zwar angelegt, aber als „ausgegeben“ angesehen: Jeder RoI ist gut, aber wenn es komplett weg ist, dann ist es auch nicht schlimm. Bisher liegt die Rendite bei deutlich über 10%, aber das kann sich jeden Moment ändern. Das ist Spekulation.

    Investition ist langfristig und braucht ein überschaubares Verlustrisiko.

    Ich würde die Spekulation nicht pauschal aufgeben, aber jeder Anleger sollte sich immer bewusst sein, in welchem der Bereiche er sich gerade tatsächlich bewegt.

    1. Marco

      Im Endeffekt muss das jeder für sich entscheiden. Dein letzter Satz ist extrem wertvoll, denn genau das ist es, worauf es ankommt. Man sollte jederzeit wissen, was man tut!

      Ich müsste schon eine sehr hohe Renditeerwartung haben, damit ich bereit wäre, die Zeit fürs Spekulieren aufwenden zu wollen. Allerdings ist ein überschaubares Spielgeldbudget schon allein daher keine schlechte Sache, weil man da auch ne Menge Erfahrungen mitnehmen kann, die einen sicherlich nicht dümmer machen.

      Schöne Grüße
      Marco

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