Investment Journal: Markierung Vodafone-Aktie

Investment Journal

Update

Eine Markierung in meinem Aktiendepot bedeutet, dass die entsprechende Position auf dem Prüfstand steht oder die Verkaufsentscheidung bereits gefallen ist.

 Zum Beispiel weil ich die Aktie für überbewertet halte und meine Gewinne sichern möchte oder von den fundamentalen Aussichten des Unternehmens nicht mehr vollends überzeugt bin. Die Markierung bedeutet nicht automatisch, dass ich die Aktie sofort verkaufen werde. In Ausnahmefällen trenne ich mich von einer Aktie um meine Branchen- bzw. Sektorengewichtung zu rebalancen. 

Ich habe mich dafür entschieden, meine Vodafone-Anteile in Kürze zu verkaufen und die Depotposition glattzustellen. 

Marco's Investment-Journal

Marco's Investment-Journal

In meinem Investment-Journal notiere ich Gedanken, Überlegungen und Entscheidungen zu konkreten Investments. So kann ich meine Entscheidungsprozesse und deren Ergebnisse reflektieren und merke hoffentlich recht schnell, wenn ich mich auf dem falschen Weg befinde. Außerdem erhoffe ich mir von eurem Feedback neuen Input, der mir zur Verbesserung meiner Performance verhelfen kann. Meine Überlegungen beziehen sich auf meine persönlichen Bedürfnisse, auf meine Lebenssituation und auf meine Risikoeignung. Als Privatanleger entwickle ich mich stetig weiter und sammle mit der Zeit immer mehr Erfahrung. Die Journal-Updates beinhalten daher auch viele Zweifel, Perspektivänderungen, Fehlentscheidungen und auch Widersprüche. Sie sollten daher nicht ohne eigene Gedankenleistungen auf nur vermeintlich vergleichbare Sachverhalte übertragen werden.

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Chart Vodafone
Vodafone Chart seit 2001

Ursprünglicher Investmentcase

Bei meinem Kauf im Jahr vor etwa 3 1/2 Jahren, habe ich in der Glasfaser- und der 5G-Technologie erhebliche Chancen gesehen und somit auf einen Turnaround der Vodafone-Aktie gesetzt, die sich seit 2015 in einem Abwärtstrend befand.

Zum damaligen Zeitpunkt war es mir wichtig, einen bestimmten, wenn auch geringen Anteil von Unternehmen mit einer hohen und stabilen Dividende im Depot zu haben.

Darüber hinaus erwartete nach einer Einigung zwischen Großbritannien und EU im Rahmen der Brexit-Verhandlungen eine breite Kurserholung britischer Aktien.

"Wenn das Auto sicherer wird und mehr Entertainment bietet, ist das eine gute Entwicklung, wir vernetzten die Autos. Unser Ziel ist es, dass es in der Zukunft keine Toten mehr im Straßenverkehr gibt. Das ist mit vernetzten und autonomen Fahrzeugen möglich. Davon sind wir überzeugt. Wir haben weltweit bereits zehn Millionen SIM-Karten in Autos. Wir gehen davon aus, dass sich diese Zahl deutlich erhöhen wird. Ich bin davon überzeugt, dass künftig jedes Auto mit einer SIM-Karte ausgestattet sein wird. Das Auto der Zukunft werden wir mit unserem Smartphone bestellen - immer dann wenn wir es benötigen. Und noch mehr: Das Auto wird zum Smartphone auf vier Rädern."

Hannes Ametsreiter, CEO Vodafone Deutschland

Diese Aussagen sind von mir zusammengefasst und stammen aus einem dpa-Interview von 2018.  Sie weckten bei mir eine gewisse Phantasie, dass eine perspektivische Rückkehr zu den bisherigen Kurshochs bei über 3,00 € in naher Zukunft wahrscheinlich sein könnte. 

Diese Zukunftsperspektive gefällt mir auch weiterhin sehr. Mit technologischem Fortschritt und entsprechenden Zukunftsvisionen kann man mich begeistern. Allerdings bin ich nicht mehr davon überzeugt, dass Vodafone in diesem Maße davon profitieren wird, wie ich es noch zum Kaufzeitpunkt war. 

Branchenimmanente Aspekte

Die Telekommunikationsbranche hat immer auch ein bisschen Sisyphusarbeit zu leisten. Am Anfang steht die Investition in eine neue Technologie und damit häufig die Erhöhung der Verschuldung.

Hinzu kommt, dass Netze und Frequenz-Lizenzen sehr viel Geld kosten. 

Wenn dann endlich die ersten Früchte geerntet werden können, macht oft eine weiterentwickelte oder wieder neuere Technologie diese Mühen zunichte, da erneut erst investiert werden muss. 

Der technologische Fortschritt beschleunigt sich immer mehr. Ich habe daher erhebliche Zweifel, dass derart kapitalintensive Geschäftsmodelle mit dem Geld verdienen in Zukunft noch hinterher kommen können. 

Der Wettbewerb ist extrem hart. Dies gilt besonders in für Vodafone wichtigen europäischen Ländern.

Der hohe Wettbewerbsdruck in der Branche wird die Preise zunehmend unter Druck setzen und wird dann auch unweigerlich zu Margenrückgängen führen.

Unternehmensimmanente Aspekte

Auch wenn die Gigabit-Anschlüsse bei Vodafone zwar im letzten Quartal um fast 60 % anstiegen und auch wenn ich glaube, dass die durchschnittlichen Kursziele vieler Analysten im Bereich um 1,80 € pro Aktie kurz- bzw. mittelfristig sehr realistisch sein könnten, bewerte ich die langfristigen Perspektiven im Hinblick auf das konkrete Unternehmen Vodafone heute anders.

Der Turnaround ist bis heute ausgeblieben. Vodafone muss immer massiv in neue Infrastruktur investieren, um sich zukünftigen Wachstumschancen anzupassen. 

Die Umsätze gehen seit 2016 kontinuierlich zurück. Die Dividende wurde bereits gesenkt. 

Abgleich mit Anlagestrategie und Depotstruktur

Ich bin auf der Suche nach Unternehmen, die ihre Gewinne stetig steigern. Meine Ansprüche an die Qualität eines Unternehmens haben sich mit der Zeit erhöht. Konstant hohe Dividenden reichen mir nicht mehr. Ich erwarte ein kontinuierliches Gewinn- und Dividendenwachstum.

In meinem Depot befinden sich derzeit 27 Unternehmen. Als Zielwert habe ich mir eine Zahl von in etwa 25 Unternehmen gesetzt. 

In meinem Artikel Verkaufssaison: Ich muss nicht in jeder Marktphase Aktien kaufen habe ich meine Ansicht dargestellt, nach der wir uns im Moment in einer Marktphase befinden, wo es für mich eher Sinn ergibt, mein Aktiendepot auf Verkaufskandidaten zu checken statt neue Aktien hinzuzufügen.

In der aktuellen Marktphase, prüfe ich nicht nur, ob es sich lohnt bei dem ein oder anderen Aktie meine Gewinne abzusichern, sondern nutze die Gelegenheit auch, mich von Aktien zu trennen, die sich nicht wie geplant entwickelt haben. Denn auch diese Aktien sollten deutlich niedriger notieren, wenn die Märkte ihre Übertreibung abbauen und auf ein neutraleres Niveau zurücklaufen. 

Die Vodafone-Aktie läuft traditionell deutlich schlechter als der Markt. Sie ist mitverantwortlich, dass sich mein Depot derzeit weniger gut entwickelt als die besten meiner Vergleichsindizes.  

Fazit

Ich sichere das derzeitige Kursniveau der Vodafone-Aktie mit einem Trailing Stop und warte bis ich ausgestoppt werde.

Mit der japanisches KDDI Corp. habe ich ein weiteres Telekommunikationsunternehmen im Depot, dem es wahrscheinlicher auch in Zukunft besser gelingen kann, meine Erwartungen an Gewinn- und Dividendenwachstum in der Telekommunikationsbranche zu erfüllen.

Ich werde langfristig versuchen, den angestrebten Zielwert von 4 % des Aktiendepotanteils für die Kommunikationsbranche in meinem Depot mit der KDDI-Aktie abzubilden.

Weitere Journal-Updates findet ihr hier:

Natürlich freue ich mich über eure Meinungen in den Kommentaren!

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