Mit dem letzten Beitrag über das antizyklische Investieren im Sinne von André Kostolany habe ich Dir einen der zwei Bausteine meiner Dividenden-Strategie vorgestellt. Den anderen Baustein meiner Strategie stellt der Dividenden-Alarm von Alex Fischer dar. Und das mittlerweile schon seit 2015.
Dank Kostolany weiß ich, dass die Börsenmärkte einem immer wiederkehrenden Zyklus unterliegen, der mitunter sogar ein Jahrzehnt andauern kann. Somit kann ich einfach nur in den jeweiligen Phasen die entsprechenden Maßnahmen Kaufen, Warten oder Verkaufen abrufen und gefährliche Emotionen wie Gier und Angst besser kontrollieren.
Jedoch kann mir das Ei des Kostolany eine ganz essentielle Frage nicht beantworten: In welcher Marktphase befinde ich mich überhaupt? Außerdem möchte ich meine monatlichen Sparraten nicht nur einmal in zehn Jahren in Aktien investieren, sondern bei günstigen Gelegenheiten mein Depot gezielt aufstocken oder ausdünnen.
Hier hilft mir der Dividenden-Alarm von Alex. Weil er mir Rücksetzer des gesamten Marktes und auch einzelner Aktien innerhalb eines Zyklus anzeigt, kann ich günstige Kaufgelegenheiten besser und einfacher erkennen. Außerdem kann ich so auch Phasen identifizieren, wann der Verkauf eines Unternehmen Sinn ergeben könnte. Dies alles führt am Ende zu deutlich besseren Renditen.
Im heutigen Gastartikel wird Alex an einem praktischen Beispiel selbst erklären, wie sein Dividenden-Alarm funktioniert und wie er beim Vermögensaufbau wesentlich behilflich sein kann.
Beim nächsten Mal werde ich Dir dann meine eigenen Erfahrungen mit dem Dividenden-Alarm schildern. Du erfährst dann, welche Stärken und Schwächen ich während meiner Mitgliedschaft festgestellt habe. Erst einmal viel Spaß mit dem lesenswerten Beitrag von Alex Fischer!
Gastartikel: Wie Du mit dem Dividenden-Alarm deutlich bessere Renditen erzielen kannst
Da Marco und ich uns schon seit einigen Jahren kennen und weil wir ähnliche Anlagestrategien verfolgen, bat er mich meine Strategie und Vorgehensweise in einem Gastartikel vorzustellen. Dem komme ich natürlich gern nach. Zuerst allerdings kurz ein paar Worte zu mir und meiner Strategie.
Mein Name ist Alex Fischer und ich befinde mich seit dem Jahr 2014 im Status der finanziellen Freiheit. Mit 37 Jahren hatte ich mir ein gutes Polster an passiven Erträgen aufgebaut, sodass ich meinen Hauptjob an den Nagel hängen konnte.
Seit dem konzentriere ich mich auf die Optimierung meiner Kapitalanlagen und treibe meine unterschiedlichsten Online-Projekte voran. Unter anderem blogge ich seit 2009 auf meinem Blog Reich-mit-Plan.de und zeige hier meinen Lesern wie ich meine Dividenden-Alarm Strategie in der Praxis anwende.
Dividenden-Alarm Strategie
Die Dividenden-Alarm Strategie verfolgt einen leicht umzusetzenden Ansatz und ist am ehesten mit der Buy & Hold Strategie verwandt. Der Fokus liegt auf langfristigen Investments, bei denen man aus Bewertungssicht tief einsteigt und nach vielen Jahren (und erst im Falle einer Überbewertung) wieder aussteigt. Aus diesem Grund nenne ich mich oft auch einen Buy & Hold & Sell Anleger.
In Summe startet man solche Investments mit einem sehr guten Chance-Risiko-Verhältnis, hat dann viele Jahre kaum mit der Depotposition zu und kann in Ruhe die Dividendenerträge einsammeln. Sollte sich nach einigen Jahren eine Überbewertung ergeben, kann man die Chance nutzen und seine Gewinne realisieren. Nicht selten ergeben sich durch den tiefen Einstieg und der langen Haltedauer hohe dreistellige Renditen.
Dividenden-Alarm Indikator
Meine Strategie beruht auf zwei Säulen. Das Herzstück der Dividenden-Alarm Strategie ist der Dividenden-Alarm Indikator. Er überwacht den Markt, erkennt sowohl unterbewertete als auch überbewertete Marktphasen und gibt das eigentliche Zeitfenster für Transaktionen vor. Erkannt werden Kaufphasen, Verkaufsphasen sowie eine neutrale Marktphase.
Dividenden-Alarm Signale
Die Dividenden-Alarm Signale kommen zum tragen, wenn es um die Auswahl einzelner Aktien geht. In Summe überwacht mein System derzeit 350 große und bekannte Unternehmen mit einer zum Teil sehr guten Dividendenhistorie. Für jede Aktie werden anhand von historischen Kennzahlen und Bewertungen ständig Kauf- und Verkaufsignale berechnet.
Zusammenspiel der Phasen und Signale
Der Dividenden-Alarm Strategie folgend, ist es langfristig gesehen am effektivsten, nur dann am Markt aktiv zu werden, wenn zwei gleichfarbige Ampelsignale zusammenkommen.
Erst dann ist die Zeit gekommen Transaktionen vorzunehmen – sei es als Käufer oder auch als Verkäufer. Die neutrale Phase zeigt zudem, wann man nicht aktiv sein muss, sich auf den Cash-Aufbau konzentrieren sollte und maximal einzelne Positionen mittels Rebalancing Optionen zu optimieren. Investiert wird erst dann in eine Aktie mit einem Kaufsignal, wenn der Markt in eine Kaufphase getreten ist.
Analog funktioniert das Ganze auch bei Verkaufsphasen. Interessant ist dies für Anleger, die nicht streng der Buy & Hold Strategie folgen und gern auch mal ihre Gewinne versilbern wollen.
Bei zwei unterschiedlichen Ampelsignalen zu handeln, macht wenig Sinn.
Man würde hier wie die Masse am Markt agieren und am Tiefpunkt des Marktes seine Aktien verkaufen und an einem Top neue Aktien ins Depot aufnehmen.
Beispielrechnung
Am Beispiel der letzten Verkaufsphase (April 2015), möchte ich das gern erklären. Hierzu kann ich Dir den Chart der Bayer Aktie zeigen.
Im Chart der Bayer Aktie habe ich eine rote Linie gezogen. In diesem Zeitfenster (etwas mehr als 2 Monate) generierte der Dividenden-Alarm Indikator eine Verkaufsphase und die Bayer Aktie gleichzeitig, bei Aktienkursen über 136 Euro, ein Verkaufssignal.
Nun bedeutet eine Signal-Aktivierung nicht automatisch eine direkte Empfehlung zu handeln. Vielmehr sollte man diese Konstellation nutzen und sich näher mit einer Aktie beschäftigen, um herauszufinden, welches Potential noch in der Aktie steckt oder ob das Ende der Fahnenstange erreicht wurde.
Auch ich wusste damals nicht, wo der Aktienkurs hinlaufen wird. Für mich ist das aber auch nicht wirklich relevant, die Zukunft einschätzen zu müssen. Ich bin da eher pragmatisch unterwegs und sehe während eines teuren Marktes, in dem eine Aktie hoch bewertet ist, nur geringes Kurspotential.
In einer solchen Situation muss man realistisch sein und eine statistische Wahrscheinlichkeit ermitteln. Für mich war das Potential auf diesem sehr hohen Niveau erschöpft gewesen. Die Aktie hätte maximal seitwärts laufen oder mit einem Kursverfall reagieren können. Die Chancen auf weitere Kurszuwächse habe ich als schwindend gering eingeschätzt.
Da ich aber auch kein Hellseher bin, arbeite ich hier grundsätzlich mit einer Trailing Stop Order. So kann ich weitere Kursgewinne mitnehmen und verkaufe meine Anteile sobald sie unter meinen nachgezogenen Stopkurs fallen.
Fazit:
Das Ende vom Lied kann man im Chartbild sehr gut erkennen. Heute, in wenigen Monaten sind drei Jahre vergangen, hat die Bayer Aktie ihren Höchstkurs von Anfang 2015 noch immer nicht wieder erreicht. Selbst, wenn man die Dividenden dazurechnen würde, liegt die Performance immer noch im negativen Bereich.
Es hat sich also wiedermal nicht gelohnt, an einem Hochpunkt der Markt- und Aktienbewertung an einer Aktie festzuhalten.
Und genau auf solche Marktsituationen warte ich mit meinen Investments. Ich kaufe, wenn der Markt und eine Aktie am Boden liegen und ich hole die Ernte ein, wenn der Markt sowie einzelne Aktien reif sind.
Übrigens, auch am absoluten Tiefpunkt im Mai 2016, hat die Bayer Aktie kein Kaufsignal generiert. Das damals errechnete Signal lag allerdings nicht weit unter den damals erzielten 85 Euro. Aber auch das hätte nur wenig gebracht, denn zu diesem Zeitpunkt generierte der Indikator keine Kaufphase. Die letzte Kaufphase war Anfang 2016 und da generierte zumindest die Bayer Aktie kein Kaufsignal.
Aber viele andere Aktien waren hier kaufenswert und somit hatte ich dennoch genügend Auswahl um mein Depot aufzustocken.
Wie geht’s du vor bei der Ermittlung der richtige Einstiege und Ausstiege? Hättest du bei Bayer damals auch erkannt, dass hier der Zenit überschritten war?
Ich möchte mich bei Alex ausdrücklich für seine Unterstützung bedanken. Ich denke, dass er anschaulich erklärt hat, welche Unterstützungsleistung sein Service erbringen kann und worauf zu achten ist. Wo die Bayer-Aktie heute (Stand: 01.05.2019) steht, dürfte ja mittlerweile allgemein bekannt sein. Wenn Ihr Euch für den Dividenden-Alarm interessiert, könnt Ihr Euch hier weitere Infos holen:
Bild: © panthermedia.net /Olivier26
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Wichtiger Hinweis zu § 85 WpHG – Haftungsausschluss
Die hier vorgestellten und besprochenen Geldanlagen befinden sich teilweise in meinen privaten Depots oder auf der Beobachtungsliste. Alle Beiträge dienen lediglich der Information oder der Unterhaltung. Sie stellen ausdrücklich keinerlei Empfehlung oder Kaufaufforderung dar. Ich leiste keine rechtsgeschäftliche Anlageberatung und kann diese auch nicht ersetzen. Dies gilt für sämtliche Kommunikationswege. Bei den hier erläuterten Anlageentscheidungen handelt es sich um meine subjektive Meinung. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Geldanlagen immer mit Risiken behaftet sind, die bis zum Totalverlust führen können. Eine Haftung für eure Anlagenentscheidungen kann ich nicht übernehmen. Ihr handelt eigenverantwortlich und auf eigene Gefahr. Vor einer Anlageentscheidung empfehle ich euch die Inanspruchnahme einer professionellen Beratung.
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